
Fabulr Comedy Media –
Gegenwind für die großen Tech-Konzerne?
21/06/2025
Die Vision einer generative-AI-freundlichen Comedy Plattform
Seit Sommer 2024 sind fast im Wochentakt immer mehr KI-Anwendungen und KI-generierte Filme und Reels entstanden. Die Entwicklung gleicht einem Tornado, der nicht nur die Kreativwirtschaft erfasst. Die einen erleben den Wandel als Inspiration, die anderen als Bedrohung. Inspiriert sind jene, die mitgestalten. Bedroht fühlt sich, wer seine Rechte in Gefahr sieht. Zweiteres gleicht einem Gang durch einen Dschungel ohne Kompass. Rundum gesagt: Es geht um Existenzen.
Im Falle der Marktdynamiken durch die Tech-Giganten, kann einem das Gefühl beschleichen, kein Gedanke ist mehr sicher; alle Lebensbereiche fundamental erschüttert.
Hatte man früher Angst, Haus und Hof zu verlieren, sorgt man sich spätestens seit November 2023, vor dem Verlust seiner Identität, die mehr und mehr aus Datensätzen zusammengesetzt ist. Die großen Tech-Konzerne – man kennt sie – agieren wie Haie in einem Ozean, ihre Nahrung ist die Summe des menschlichen Wissens. Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar (wikipedia.org) nennt das „den größten Diebstahl in der Menschheitsgeschichte“.
Wo Verbrechen geschehen, Eigentum entwendet wird, entsteht Gegenwehr.
Wirtschaftliches Begehren war noch nie weichgespült, forderte immer schon Regularien. Wo stehen wir nach einem Jahr „Fundamentaler Erschütterung“? Wie ist geistiges Eigentum zu bewerten? Steht KI umfassend in Konkurrenz mit dem menschlichen Sein? Kehren wir zurück zu den großen Philosophen: Was macht das Menschsein im Kern aus? Bergen denn neue Technologien emanzipatorische Potenziale, die befähigen, über überlieferte Rollen hinauszuwachsen und Grenzen des Menschseins zu überwinden? Jeder und jede ist gefordert, ob künstlerisch tätig oder nicht, diese Fragen zu stellen, um Position zu finden.
Auf den mcbw Munich Creative Business Week im Frühjahr 2025 trafen wir auf jemanden, der sie sich, wie es scheint, schon längst beantwortet hat. Sein Name ist Jens Hoppe, Kommunikationswissenschaftler, Gründer & CTO sowie Digital-Unternehmer. Sein aktuelles Projekt Fabulr verfolgt die Vision einer generative-AI-freundlichen Comedy Plattform.
In der Presseerklärung von Fabulr vom 26. März 2025 heißt es:
“Mit über 135 Funktionen bietet Fabulr für Ersteller von Inhalten das umfassendste Comedy-Medien-Management und -Publishing: Von der intuitiven Medienverwaltung über leistungsstarke Such- und Filterfunktionen bis hin zu Internet-Radio-Ausspielungen für Songs liefert Fabulr eine leistungsstarke Plattform für alle Facetten moderner Comedy-Content-Kreation…
… Der Launch von Fabulr kommt zu einer Zeit, in der Initiativen wie SaveSocial (savesocial.eu) die Notwendigkeit betonen, soziale Netzwerke als demokratische Kraft zu bewahren und Alternativen zu dominanten Tech-Konzernen zu stärken. Fabulr geht hier einen konkreten Schritt: Durch die Anbindung an das dezentrale Fediverse, über das Mastodon-Netzwerk (mit über 15 Millionen Nutzern) und das ActivityPub Kommunikationsprotokoll, ermöglicht Fabulr Comedy Studios eine erhebliche Reichweitenerhöhung unabhängig von zentralisierten Algorithmen. Mit Fabulr Comedy Social entsteht ein soziales Netzwerk für Comedy Studio-Betreiber, dessen Postings von jedem Mastodon-Account aus abonniert, kommentiert, geliked und geteilt werden können. Dies entspricht dem von SaveSocial geforderten Einsatz offener und anerkannter Standards und fördert eine vielfältigere und inklusivere Social-Media-Landschaft.”
Was bietet Fabulr?
Anstatt bloß Forderungen zu stellen, geht Fabulr Comedy Media nun einen konkreten Schritt.
Mit dem Launch im April 2025 entsteht eine neue kreative Plattform für humorvolle, oft KI-unterstützte Medieninhalte. Auch wenn Fabulr sich zunächst auf die Nische der Comedy konzentriert, demonstriert das Projekt auf eindrückliche Weise, wie die von SaveSocial geforderten Alternativen im dezentralen Fediverse konkret aussehen können.
Die entscheidenden Vorteile von Fabulr liegen in seiner eigenen Datenbank und seiner Anbindung an das Mastodon-basierte Fediverse. Für alle Comedy Studio-Betreiber auf Fabulr wird mit Fabulr Comedy Social ein soziales Netzwerk bereitgestellt, das an das Fediverse angebunden ist. Dadurch können Studio-Postings von jedem Mastodon-Account (> 15 Millionen Nutzer seit März 2024) und dezentralen Server aus abonniert, kommentiert, geliked und geteilt werden. Fabulr bietet zwar kein allgemeines Mastodon-Hosting für Privatnutzer an, verweist aber auf große Mastodon-Instanzen, wo jeder Fabulr Comedy Studios folgen kann.
Diese direkte Integration in das Fediverse ist ein Paradebeispiel für die von SaveSocial geforderte Stärkung von Alternativen mit offenen und anerkannten Standards. Fabulr nutzt die dezentrale Struktur von Mastodon und das ActivityPub Kommunikationsprotokoll (activitypub.rocks) des Fediverse, um eine größere Sichtbarkeit für Comedy-Schaffende zu ermöglichen, ohne von den Algorithmen und Richtlinien zentralisierter Plattformen abhängig zu sein.
Fabulr zeigt, wie Projekte einer neuen Gründerwelle im Fediverse aussehen können
Fokus auf eine Nische:
Fabulr startet mit einem klaren Fokus auf Comedy und will demonstrieren, dass auch spezialisierte Plattformen im Fediverse eine relevante Zielgruppe erreichen können.
Nutzung bestehender Infrastruktur:
Durch die Anbindung an Mastodon können neue Projekte wie Fabulr direkt von der bestehenden Nutzerbasis und der technischen Infrastruktur des Fediverse profitieren.
Demokratisierung der Content-Erstellung:
Fabulr ermöglicht durch KI-Unterstützung auch weniger erfahrenen Nutzern die Erstellung humorvoller Inhalte und trägt so zur Demokratisierung der Comedy bei.
Alternative zur Aufmerksamkeitsökonomie:
Im Gegensatz zu Plattformen, die primär auf Aktualität und algorithmische Steuerung setzen, bietet Fabulr mit seinen Such- und Filtermechanismen eine Umgebung, in der Inhalte nachhaltiger entdeckt werden können.
Fazit
Die Gründung von Fabulr ist somit mehr als nur der Launch einer neuen Comedy-Plattform. Sie ist ein konkretes Signal für den Aufbruch einer neuen Generation von Social-Media-Projekten, die die Prinzipien des Fediverse – Dezentralität, offene Standards und Community-Kontrolle – in den Vordergrund stellen und damit einen wichtigen Beitrag zur Rettung sozialer Netzwerke als demokratische Kraft leisten können, ganz im Sinne der SaveSocial-Forderungen. Fabulr Comedy Media ist ein anschauliches Beispiel, wie durch die Anbindung von Nischen-Communities ans Fediverse die Vision einer freien und dezentralen digitalen Kommunikationslandschaft Realität werde kann.
Weiterführende Links
Fabulr im Fediverse
Folgen Sie einem der beiden kuratierten Highlight-Feeds via Mastodon (täglich nur 3-5 Posts):
Deutsch: social.fabulr.de
Englisch: social.fabulr.de/en
SaveSocial Initiative
Netzwerke als demokratische Kraft retten – savesocial.eu
SXSW 2025 Report
Neue Ära von Social Media / Fediverse auf dem Sprung zum Mainstream?
(SXSW 2025 Report auf LinkedIn)