Künstlerischer Beruf & Familie

Schon lange betrifft die Vereinbarkeit von Familie und künstlerischer Arbeit nicht mehr nur Frauen. Familienmodelle haben sich verändert.

Unternehmen leben, wenn nicht freiwillig, so doch nach Außen, Diversität. Männer-, Frauen-, Vater- und Mutterrollen werden überdacht. Schon lange ist das klassische Familienmodell durchlässiger. Politische Kräfte ermöglichen Familien das Recht auf Krippen, ganztags Kitaplätze und Schulen, so dass Eltern sich ihren beruflichen Herausforderungen gleichberechtigt stellen können.

Jedoch ist immer noch das biologisch kunstschaffend Weibliche benachteiligt. Immer noch herrschen Vorurteile, wie etwa: „Sie wird aufhören, wenn sie Kinder kriegt“. Warum? Fragen wir. Heißt das, dass der Schöpfungsdrang mit einem Mal vorüber ist, weil Kinderkriegen Schöpfung ist? Oder heißt es: Keine Zeit mehr. Keine Konzentration. Kein Alleinsein. Müdigkeit? Versus: Schlaflose Nächte. Keine Inhalte mehr. Nur noch Spielplatz und Elternbeirat. Keine Inspiration. Hormonell gesteuerte Demenz? Künstlerisches Handwerk und Inspiration sind wie weggewischt.
Dabei hat doch die Karriere nach dem Studium so großartig begonnen. Erste Ausstellungen. Erste größere Aufträge. Vielversprechende Internationale Projekte. Das erste Buch. Vielleicht ein zweites. Die erste Regie und vieles mehr.

Künstlerischer Stillstand und Brüche sind so individuell wie künstlerische Werke. Und doch gibt es etwas Allgemeingültiges und das sind Bedingungen, Strukturen und Systeme, die zwar familienfreundlich und divers denken, aber entgegengesetzt handeln. Diese zu verändern, liegt nicht immer in unserer Macht.

Wo also anfangen?