Lebendig bleiben im Beruf - ein kmkb Angebot

Lebendig bleiben im Beruf –
ein kmkb Angebot

12/06/2025

Ein Interview mit unserer Trainerin Patricia Rigg

Im Juni starten wir mit einem Körper-, Stimm-, und Atemtraining, das sich an Menschen in leitenden Berufen richtet.

Leitende Berufe können sein: Führungskräfte in der Film- und Fernsehbranche oder aus einem Berufszweig der Kultur- und Kreativwirtschaft, werdende und praktizierende Lehrkräfte und sonstige Anleitende und Vielredende.

Wir freuen uns, dass wir Ihnen für unser neues Training Patricia Rigg vorstellen dürfen.

Patricia Rigg, Beratung, Kursleitung
Patricia Rigg – Kursleitung, Beraterin

Liebe Patricia, wie bist du dahin gekommen, wo du heute stehst?

Ich bin ein emotionaler Mensch und habe mich immer für Sprachen und Kunst interessiert. Dinge sollten von jeher in einen kommunikativen und kreativen Ausdruck, das Leben wollte bewegt werden.

Spezieller gesagt habe ich mich immer für Bewegung im Innen und Außen interessiert und dabei für die Ausdrucksmittel des Körpers, sowohl im eigenen künstlerischen Ausdruck als auch in dem von anderen Menschen in deren Kreationen.

So habe ich dann nach einem Sprachenstudium im In- und Ausland kleine Rollen am Theater übernommen, danach eine körperbasierte Schauspielausbildung in Amsterdam, Zürich und Deutschland und seither etliche Theater- und Filmprojekte als Schauspielerin, Regisseurin und Kursleiterin gemacht.

Im Theater betrifft das neben dem Bewegungs- und Sprechtheater auch die Clownerie, in der man Staunen und das Sich wohlfühlen im Nichtwissen und Scheitern trainieren kann.

In der weiteren Lebens- und Körperforschungsreise habe ich entdeckt, was für eine große und fundamentale Quelle und Ressource der Körper in der Entwicklung von eigener Klarheit und Selbstbestimmtheit sowie von physischer und mentaler Gesundheit darstellt.

Das betrifft wieder den Weg zu und mit mir selber als auch meine Berufung, Menschen auf deren Weg und in ihrem persönlichen Wachstum zu unterstützen. Es freut mich, wenn Menschen in ihre Kraft kommen und ich dabei helfen darf.

Da gab es dann seit der Schauspielausbildung unzählige Workshops und Weiterbildungen im Bereich Tanz/Bewegung, Körper- und Atemtherapie, Gesang und Stimmtraining, Energie- und Resilienzarbeit. Und weiterhin vor allem sehr viel Erfahrung in der Arbeit mit Menschen einzeln und in Gruppen.

Meine Auslandserfahrung, mein Sprachenstudium und generell Neugierde auf zwischenmenschliche Kommunikation haben mich betreffs Perspektivwechsel und transformativer Prozesse ebenfalls sehr geprägt.

Zudem liebe ich den Wald und das Wasser.

Das lief und läuft nicht immer alles, wie mensch so sagt, glatt und ohne Krisen. Es gab und gibt immer wieder Situationen und Erfahrungen im Lauf meines Lebens, die mich aufgefordert haben, meine Art, Leben inhaltlich und in der Kräfteverteilung zu führen, genauer anzuschauen (Erkenne dich selbst😊), und aus denen dann ein vertiefender persönlicher Einblick und erweiternder beruflicher Baustein dazugekommen sind.

Mit welchen Menschen arbeitest du?

Ich arbeite mit Menschen, die sich künstlerisch Unterstützung wünschen, d.h.mit Künstlern*, Theater- und Filmschauspielern*, dabei Profis und Laien, Schülern*, Lehrern*, Spielleitern*…, also mit Schaffenden, die in einem künstlerischen Projekt konkret Hilfe brauchen, weil es irgendwo im Prozess, der Rollenarbeit, dem dramaturgischen Verlauf oder zum Beispiel der Ideenumsetzung nicht vorangehen mag.

Manche möchten sich aber ohne bestimmtes Ziel im Spiel ausprobieren, dafür biete ich dann Theater-, Clowns-, Improvisations-, oder Stimmkurse/-workshops an. Das ist hauptsächlich für junge und andere Erwachsene.

Dann gibt es Menschen, die viel reden, präsentieren und anleiten oder sich wünschen, sowohl im Dialog als auch vor Gruppen besser gesehen, gehört oder verstanden zu werden.

Das berührt das Thema der eigenen Fokussiertheit sowie der angstfreien Präsenz und des lebendigen Agierens im Kontakt.

Für Lehrer* und Lehramtsstudierende an der Uni gebe ich da zum Beispiel Workshops in Gruppen oder unterstütze Personen, die in ihren Unternehmen stabil, selbstsicher und dabei offen arbeiten möchten.

Da kommt dann die Körper-, Atem-, und Stimmarbeit wieder besonders ins Spiel.

Und der Weg zur Gesundheit und auch Burn-Outprophylaxe ist nicht weit.

D.h. alle, die sich ein Fundament für ihre gesundheitliche Widerstandskraft schaffen wollen, bekommen von mir ein körperfundiertes Handwerk gezeigt.

Außerdem arbeite ich mit Menschen aller Altersgruppen, die sich persönliche und berufliche Orientierung wünschen.

Was ist die Besonderheit/der Wert von Schauspieltechniken speziell für Führungskräfte?

Führungskräfte brauchen meiner Erfahrung nach sowohl ob der mehr oder weniger schieren Menge an Aufgaben als auch der Verantwortung, Menschen zu leiten, besonders guten Kontakt zu sich selber. Denn nur so können sie den vielen Anforderungen und verlangenden Impulsen von außen etwas stabil entgegensetzen.

Dadurch können sie auch das erschöpfende Agieren im Autopiloten, der nur abarbeitet, vermeiden und in klaren und verlässlichen Kontakt zu Mitarbeitenden kommen.

Zudem präsentieren sie vor Gruppen, was Selbstsicherheit und entspannte Grundspannung im Auftreten sowie Fokussiertheit im Sprechen benötigt, wenn Inhalte lebendig, klar und verständlich vermittelt werden sollen.

Für all das kommen die Körperarbeit und Schauspieltechniken ins Spiel.

Die bringen Menschen in eine Verankerung im Körper, in einen festen und zugleich beweglichen Stand, immer wieder in Verbindung zu sich als Basis alles Seins und Tuns.

Zudem öffnen sie den Weg zum Atmen, welcher vielen Menschen in anstrengenden Zeiten gar nicht mehr zugänglich ist. Oft halten wir unter Druck oder aus Angst, nicht zu genügen oder Aufgaben nicht bewältigen zu können, die Luft an und schneiden uns von der fundamentalen Ressource Atem ab.

Und hier kommt dann sogleich die Stimme ins Spiel: Wenn ich authentisch, lebendig, klar und weitreichend sprechen will, brauche ich Zugang zu meinem Atem, der über ein durchlässiges Zwerchfell und eine bewegliche Wirbelsäule an meinen Körper angebunden ist.

Dadurch klingt dann die Stimme im Raum, schafft Verbindung mit anderen, da sie mit mir selbst in Verbindung ist. D.h. das Sprechen erlebt Klarheit, Fokus und Selbstbestimmtheit im Kontakt mit anderen und erfährt darüber hinaus einen bewussten und schonenden Umgang, da ich entspannter sprechen kann und meine Rede nicht hinausdrücken muss.

Artikulations- und Rhetorikübungen helfen auch schnell, was Deutlichkeit in der Aussprache und Lebendigkeit in der Rede betreffen. Das Gegenüber wird erreicht und fühlt sich angesprochen.

Wenn man will, kann frau natürlich auch an Mimik und Gestik arbeiten, weil das Sicherheit und Kontaktmöglichkeiten verleihen kann. Wenn ich in Kontakt mit mir bin, passieren die allerdings oft ganz natürlich, und ich brauche gar nichts von außen drauf tun.

So unterstützt das Körper- und Stimmtraining auch unsere Präsenz und nimmt Angst vor öffentlichem Sprechen, da ich in verlässlicher Verankerung mit mir selbst bin.

Der Fokus auf den Körper kann einen dadurch auch aus unangenehmen, unnützen Gedankenkreisen bringen.

Ich lerne also, mich auch in anspruchsvollen Situationen selbst zu regulieren und kann Selbstfürsorge auch im Sinne der Burnout-Prophylaxe betreiben.

All das sind ja wichtige Aspekte, wenn ich ein Unternehmen oder Gruppen leiten will.

Das immer wieder Innehalten und Atmen und, wie ich es nenne, ohne Bewertung Einstöpseln in das, was im eigenen Körper und System gerade los ist, kann zudem in Konfliktsituation Ruhe und gesunde Distanz schaffen oder auch bei Entscheidungsfindungen helfen, indem ich meinen ständig irgendetwas quatschenden Verstand einmal in Ruhe lasse und lausche, was mir meine Intuition oder innere Stimme, die im Alltagsgetümmel ja oft zugedröhnt wird, sagt.

Wie gehst du in deinem Arbeitsalltag mit KI um, die uns privat und besonders beruflich tagtäglich mehr begleitet? Dient sie dir? Wenn ja, wie?

In meiner Arbeit geht es ja um die Wiederverbindung mit dem eigenen Körper und Atem, der eigenen Intuition und Kraft als Basis für Stabilität und Klarheit im eigenen Energiehaushalt und Tun, besonders dann auch in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Ich halte das in unserer Welt der permanenten Ablenkungsmöglichkeiten von außen und dem hohen und multiplen Anforderungsniveau in komplexen privaten und beruflichen Zusammenhängen für die wichtigste Quelle, wenn wir dem nicht nur Stand halten, sondern uns auch noch mit Freude und lebendig in ihnen bewegen wollen.

Manchmal kann es in der Gemengelage eigener Themen plus vieler Aufgaben von außen ja wie ein Wettrennen um die eigene Zentriertheit sein.

Da kann dann Besinnung und die Herstellung von Verbindung zum eigenen mentalen und physischen Körpersystem sehr nützlich sein, denn je stabiler meine Verankerung in mir, umso gewachsener bin ich Aufgaben und einem Gegenüber.

Darum arbeite ich in dieser Arbeit gar nicht mit KI, da diese keine Verbindung zu einem selbst und zu den anderen schafft.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Eine Beratung mit den Methoden der Körper-, Stimm- und Atemarbeit. Praktische Einzel- und Gruppenberatung für Menschen in leitenden Berufen bzw. Positionen.

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