kmkb - Unified Filmmakers Festival Preisverleihung - Kino am Olympiasee

Preisverleihung des Unified Filmmakers Festival Award 2022

30/06/2022

All Eyes on Climate Change

Ein Festivalbesucher-Bericht und Stimmungsbild

Das Wetter spielte nicht mit, bei der diesjährigen Preisverleihung im Olympiapark bei „Kino am Olympiasee“. Gab es da einen Zusammenhang? Der Titel des diesjährigen United Filmmakers Shortfilm Festival „All Eyes on Climate Change“ hat es womöglich heraufbeschworen.

Nichts ist in den Medien so omnipräsent, wie der von den Forschern diagnostizierte und von uns, in den gemäßigten Klimazonen lebenden Ottonormalverbrauchern kaum spürbare Klimawandel. Um Anerkennung muss sich der Klimawandel in den Schwellenländern nicht sorgen. Dort ist er massiv präsent, und sorgt für Migrationsbewegungen, welche neben den städtischen Ballungszentren durch die Landflucht auch die durch politische Konflikte genutzte Fluchtrouten belastet. Davon erzählen auch die Filme, die online weltweit eingereicht werden durften und die einer internationalen Jury präsentiert wurden. Unterschieden wurden Filme „bis zu 5 Minuten“ und von „5 bis 25 Minuten“.

The World is on Fire

Das deutsche Jury-Mitglied Hannes Jaenicke war eines der prominentesten und gab dem Festival Flair. Neben der zum regnerischen Wetter kontrastierend frisch und eloquent moderierenden Aline von Drateln, kommentierte er die Produktionsbedingungen als Dokumentarfilmer. Er komme oft mit entlegenen, von großen Charity-Organisationen verlassenen Regionen NGOs in Berührung, die mit wenig Geld vor Ort wichtige Arbeit leisteten. „Wie wäre es, wenn die großen Charities, wie z. B. Greenpeace die kleinen NGOs unterstützen würden? So könnten diese tausenden kleinen Organisationen effektiv vor Ort helfen“ und somit nachhaltige, Produktionsbedingungen, Ernährung und soziale Strukturen unterstützen.

Zwischen der Preisverleihung wurden die Kunstprojekte „ClimateMeter“ von Robert Kessler, einem auf Kinetic Art spezialisierten Künstler und „The World is on Fire“ von Rainer Bartesch, einem Starnberger Komponisten vorgestellt. Robert Kesslers Projekt visualisiert mit seiner Skulptur den Zusammenhang zwischen dem von Menschen verursachten Klimawandel und dessen Auswirkung auf die Umwelt. Inspiriert durch Greta Thunberg soll es die Klimanotlage begreifbar machen.
Dem Klimawandel entgegenwirken will auch Rainer Bartesch mit einem online zusammengestellten Orchester. So gelang es ihm via Nutzung des Internets die limitierenden Corona-Einschränkungen digital zu überwinden.

Das mit Künstlern, mit eingespielten Passagen und montierten Tonspuren geschaffene Stück, zusammen mit dem von Rainer Bartesch dirigierten Live-Orchester, tauchte das Festival in eine unwirkliche Stimmung. Das zur Darbietung auf großen, neben der Hauptleinwand montierten Displays gleichzeitig laufende Animationsvideo der Softwareschmiede Luminous Delusion unterstützte diesen Eindruck nachhaltig. Das Ziel, weltweit tausende Musiker zusammenzubringen, um gegen den Klimawandel ein Zeichen zu setzen hat er erreicht.

Janine O‘Keeffe im Interview

Sehr eindrücklich und unmittelbar konnte Co-Gründerin von Fridays For Future, Janine O‘Keeffe von ihrer Erfahrung mit dem Klimawandel berichten.

kmkb - Unified Filmmakers Festival Preisverleihung - Janine O'Keeffe - Co-Founder Fridays For Future
Co-Founder Fridays For Future Janine O’Keeffe im Interview mit Aline von Drateln

Von Bränden in Australien, die Freunde von ihr zur Flucht zwangen. Ihre Entrüstung über die Untätigkeit der Regierung, die die Bevölkerung vor den Brandgefahren nicht warnte, war im Interview mit Aline von Drateln glaubwürdig und ihre Motivation, sich Vollzeit für Fridays For Future einzusetzen nachvollziehbar. So erkannte sie in der wirksamen Methode des Streiks eine Möglichkeit, effektiv Aufmerksamkeit für die Anliegen der durch den Klimawandel Bedrohten zu erzeugen.

kmkb als Sponsor für den 2. Preis des Jury-Award


Kmkb unterstützte als Sponsor den 2. Preis der Kategorie „Jury-Award, 1 – 5 Minuten”. Er ging an „Relics“ von Jonathan Dumosch und Rotem Ezra. In einem apokalyptischen Szenario geht es um einen Taucher, der in den Tiefen des Meeres Trost und Erinnerung an eine heile Welt sucht.

Zu später Stunde, als es die fortschreitende Dunkelheit eine Projektion auf die große Leinwand zuließ, gab es die Gewinnerfilme in voller Länge zu bewundern. Bei Popkorn und Weißweinschorle kam dann doch noch Kino-Flair auf. Wenn nur das Wetter mitgespielt hätte.

Weitere Infos zum Festival

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