Berufsstart in der Kultur- und Kreativwirtschaft

»Alles, was an Großem in der Welt geschah, vollzog sich zuerst in der Phantasie des Menschen.«

— Astrid Lindgren

Dem Start in einen kreativen Beruf im Kunstbereich, den Medien, der Kultur oder im Design liegt bei der Berufswahl wahrscheinlich immer ein freudiger Funke als Zündung zugrunde. Dieser Begeisterungsfunke möchte auch nach der Ausbildung oder dem Studium weiter voran und in die Welt getragen werden.

Als schöpferisch motivierter Mensch den Markt in spezifischen Branchen und Netzwerken zu erobern, ist herausfordernd. Umso klarer die Haltung, die Vision und Ihr Profil ist, desto sicherer ist Ihr Auftreten.
Es gilt fast immer, die bereits erworbenen Kompetenzen, Vorlieben und, nicht zuletzt, Ihren inneren Kompass mit einer handfesten Bewerbungsstrategie in Einklang zu bringen – und Ergebnisse sollen möglichst bald folgen.

Berufsbilder Film und Fernsehen

Ausbildungsüberblick (ein Ausschnitt) für den Filmnachwuchs:

Aus aktuellem Anlass und der Sorge, dass Filmproduktionen wegen des Fachkräftemangels in der Zukunft vielleicht nicht umgesetzt werden können, schaffen wir hier einen Überblick zu den Berufsbildern der Filmbranche.

Berufsbild: Filmproduzent*

Was macht ein Filmproduzent*

Er trägt die wirtschaftliche Verantwortung für das gesamte Filmprojekt und begleitet die Stoffentwicklung. Er* koordiniert und überwacht die Herstellung des Films von der Entwicklung über die Durchführung bis zur Auswertung und ist darüber hinaus der kreative Motor.
Für welche Formate werden Produzenten* eingesetzt?
Fürs Kino, Fernsehen oder auch für Online-Anbieter wie Videoplattformen und Streamingdienste und Werbefilme. Dabei unterscheidet man in fiktionale Inhalte, wie zum Beispiel einen Spielfilm, und nicht-fiktionale Inhalte wie eine Unterhaltungssendung oder ein dokumentarisches Format. Natürlich gibt es zwischen den Bereichen und Genres auch Überschneidungen, sodass viele Produzenten* sowohl fürs TV als auch Kino produzieren.

Was sollten Sie für diesen Job mitbringen?

  • Verantwortungsbewusstsein
  • Entscheidungsfähigkeit
  • Organisationsfähigkeit
  • Koordinationsfähigkeit
  • Keine Angst vor Budgetverantwortung
  • Lust auf betriebswirtschaftliche Aufgaben
  • Kommunikationsfähigkeit und eine Spürnase für den Markt und die Branche
  • Verhandlungsfreude und die Bereitschaft, dir Kenntnisse zu Rechtsfragen anzueignen.

Wie wird man Filmproduzent*?

Mehrere Wege führen bekanntlich nach Rom. Ein klassischer Weg ist ein Hochschulstudium an einer Filmhochschule wie die HFF in München oder die Filmhochschule in Babelsberg. Vorteilhaft ist aber auch eine gestalterische oder kaufmännische Ausbildung. Wichtig jedoch, um den Beruf des Produzenten ausführen zu können, ist eine mehrjährige Berufserfahrung in der Filmproduktion. Normalerweise kann man sich von der Produktionsassistenz über den Producer*, Produktions- oder Herstellungsleiter* bis zum Produzenten* hocharbeiten.
Einstieg in die Filmbranche: Volontariat für Producer* bei Film und Fernsehen.
Filme begeistern Sie und Sie möchten unbedingt beim Film arbeiten? Kein Problem, die Filmbranche ist immer auf der Suche nach kreativen und engagierten Köpfen! Eine gute (Quer-) Einstiegsmöglichkeit in die Filmbranche ist das Volontariat bei Film und Fernsehen für Producer*. Auch ohne Filmstudium können Sie sich für ein Volontariat bei Film-, TV-, Web- oder Werbefilm-Produktionsunternehmen bewerben und erlernen so praxisnah alle wichtigen Skills.

Berufsbild: Filmregisseur*

Was macht ein Filmregisseur*

Der Regisseur* trägt für die gesamte künstlerische Produktionsphase eines Films (Kino, Fernsehen, Werbung) die Verantwortung.
Die Arbeit beginnt schon weit vor der Umsetzung des Filmprojektes. Sie fängt in Zusammenarbeit mit einem Autor* oder Autorenteam* an. Der Regisseur* entwickelt dabei schon eine genaue Vorstellung davon, wie der fertige Film aussehen soll. Darüber hinaus koordiniert er die Vorbereitung für den Dreh, indem er u.a. die Rollen mit Schauspielern* besetzt, Mitarbeiter* für die Technik einteilt und den passenden Drehort aussucht.
Während der Dreharbeiten ist der Regisseur* für die komplette Inszenierung zuständig. Er ist die künstlerisch-gestaltende Kraft, welche die darstellerischen, musikalischen, visuellen und dramaturgischen Elemente zu einem Gesamtwerk zusammensetzt. Dabei muss er stets eng mit der Produktion (Filmgeschäftsführung) zusammenarbeiten und das Budget und Realisierbarkeit im Kopf behalten. Unterstützung erfährt der Regisseur* durch die Regieassistenz.
Wenn die Dreharbeiten abgeschlossen sind, schneidet und überarbeitet er gemeinsam mit den Cuttern* und den Koloristen* den Film, entwickelt mit der Tontechnik den Ton und die Synchronisation und realisiert technische Effekte. Ein weiterer Aufgabenbereich ist das Mitwirken und Gestalten von Werbe- und Informationsmaterial im Bereich der Pressearbeit.

Was sollten Sie für diesen Job mitbringen?

Regie führen heißt Probleme lösen.

  • Hohes kreatives, technisches und handwerkliches Potenzial
  • Visionär sein
  • Sich berufen fühlen
  • Wahrnehmungs- und Vorstellungsstärke
  • Durchsetzungs- und Führungsstärke
  • Lernbereit und neugierig sein
  • Hohes Abstraktionsvermögen
  • Experimentierfreudig sein
  • Kommunikativ und lösungsorientiert sein
  • Risikobereitschaft und Agilität

Wie wird man Filmregisseur?

Unser Ratschlag: Mut haben, Kamera in die Hand und loslegen. Material sammeln. Geschichten schreiben und visualisieren. Durchs Machen lernen, denn Sie benötigen, um dein Handwerk an einer Ausbildungsstätte zu schulen, Material, wie zum Beispiel ein Showreel, anhand dessen Sie Ihr Talent zeigen können. Darüber hinaus benötigen Sie die “Allgemeine Hochschulreife”. Vorteilhaft sind auch Nachweise über Praktika in Produktionsfirmen. Selbstverständlich ist natürlich, dass Sie Film-affin sind.

Berufsbild: Aufnahmeleiter*

Was macht ein Aufnahmeleiter*

Der Schauspieler sitzt noch im Flugzeug, hat verschlafen oder steht im Stau, dem Szenenbild fehlt eine wichtige Requisite, die noch nicht mit dem Kurier am Set eingetroffen ist, der Tonmeister und die Beleuchter haben sich vor lauter Frust einen angetrunken und der Regisseur plärrt seinen Frust ins Megafon. Allen reicht es. NUR SIE SOLLTEN DIE RUHE BEWAHREN. Sie sorgen dafür, dass sich alle beruhigen. Sie lösen Probleme, wo Ihr Team das gemeinsame Ziel aus den Augen verliert, das lautet: Den Film fertigstellen.
Ihr Einsatz ist überall da, wo eine Kamera filmt: Im Studio, bei Außendrehs, wo Sie die Straßen mit Unterstützung Ihrer Assistenten* absperren lassen oder aber bei Konzerten oder im Fußballstadion.
Aber nicht nur dort, wo eine Kamera den Ton angibt, sind Sie gefragt. Auch das Produktionsbüro unterstützt Sie mit Ihrer Ansprechbarkeit für alltägliche Probleme. Hört sich umfangreich an, ist es auch. Sie sind der Dirigent der gesamten Crew und bis an zwanzig verschiedenen Orten gleichzeitig. Ihre Umgebung hat hohe Erwartungen an Sie: Sie sind es, der ein Problem gestern gelöst haben sollte.

Was sollten Sie für diesen Job mitbringen?

  • Absolute Stressresistenz
  • Hohe Frustrationstoleranz
  • Die Fähigkeit, dich zu entspannen
  • Ruhe und Gelassenheit
  • Organisationstalent
  • Pragmatismus
  • Hohes Maß an Selbständigkeit
  • Lösungsorientiertes Denken und Handeln
  • Teamplayer und führungsstark, aber auch anpassungsfähig
  • Konfliktstark und vermittelnd
  • Auf jeden Fall einen Führerschein Klasse B (sehr oft müssen Sie im Job von Drehort zu Drehort fahren oder Ihre Crew chauffieren)

Wie wird man Aufnahmeleiter*?

Es gibt keine spezifische Ausbildung oder spezifischen Studiengang. Sie lernen durchs Machen und Sammeln auf praktischen Weg Ihre Erfahrungen und behaupten sich so lange, bis Sie sich Ihre Projekte aussuchen und sich vor Anfragen nicht mehr retten können. Ihren Job zur Zufriedenheit aller zu machen, ist nicht einfach. Ihren Berufseinstieg können Sie über mehrere Praktika finden und sich überlegen, ob Sie sich spezialisieren möchten, denn auch das ist möglich: Sie können sich für die erste Aufnahmeleitung (1.AL) entscheiden, dann arbeiten Sie vom Schreibtisch aus und kümmern sich im Vorfeld der Dreharbeiten um alle Dinge, die erledigt werden müssen, schreiben Drehpläne, haben die Kosten der Produktion im Blick und sind Ansprechpartner* aller Beteiligten, was organisatorische Fragestellungen betrifft.
Hingegen als Set-Aufnahmeleiter* sind Sie direkt vor Ort und sorgen für den reibungslosen Ablauf des Drehplans.

Eine Umfrage zum Fachkräfte- und Weiterbildungsbedarf

Vom 01. Mai 2022 bis 31. Juli 2022 fand eine Umfrage des Erich Pommer Instituts in Zusammenarbeit mit dem Media Collective statt.

Nach Brachengesprächen ergab sich ein Bedarf an zusätzlichen Autoren*, Gardrobieren*, VFX Spezialisten*, Digital Artists und Software-Entwickler*. Das war die Ausgangslage für die Umfrage. Die Umfrage bestand aus 10 Fragen, in ihr wurde auf den Fachkräftemangel, fehlende Qualifikationen und Weiterbildungs-Potenziale eingegangen.

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Unser Angebot

Unsere Beratung setzt da an, wo Sie im Berufseinstieg stehen.

Wir vollziehen mit Ihnen zusammen einen handfesten Bewerbungscheck. Wir erarbeiten mit Ihnen eine Potenzialanalyse, die Grundlage Ihres Stärkeprofils sein wird. Dabei fokussieren wir uns auf Ihre Talente und arbeiten Ihr Alleinstellungsmerkmal heraus.
Sie erhalten von uns eine Branchenlandkarte mit Ansprechpartnern* und Institutionen, die für den Aufbau Ihres Netzwerks von Bedeutung sein können.

Unsere Unterstützung

Wir unterstützen Sie bei fundamentalen Fragestellungen:

  • Festanstellung oder Selbstständigkeit?
  • Unternehmensgründung oder Freelancer?
  • Welche Stipendienprogramme im In- und Ausland sind für mich passend?
  • Wie schreibe ich einen Förderantrag?
  • Wie kann ich mein Netzwerk aufbauen bzw. erweitern?
  • Wie kann ich mein erworbenes Wissen vertiefen?
  • Macht ein Praktikum oder Volontariat für mich Sinn?
  • Wie hoch kann mein Einstiegsgehalt/mein Honorar sein?
  • Wie soll ich meine Preise gestalten?
  • Welche Versicherungen, beruflichen Verbände sind für mich wichtig?
  • Wie kann ich digitale Formate/Plattformen für mich nutzen u. v. m.?

Wir sind Ihr Gesprächspartner* für einen gelungenen Berufseinstieg

Berufliche erste Schritte schaffen Synergien für die Zukunft, sind identitätsbildend und wichtig für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Wir haben Freude daran, diesen Start mit Ihnen zu gehen.

Noch Fragen?

Gerne beantworten wir Ihre Fragen in einem persönlichen Gespräch.

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