Wie werde ich ein erfolgreicher Künstler*?
Eine Buchbesprechung
12/12/2022
Alles für die Kunst – Ein Beitrag zum Buch
Wir stellen vor: „ALLES FÜR DIE KUNST“ – Wie werde ich ein erfolgreicher Künstler /eine erfolgreiche Künstlerin?
Ein Buch von Timon R. Böse und Tizian Baldinger, zusammen mit N.N.
In einer maskulinen und einer femininen Sprachfassung. Der Inhalt ist identisch. Ebenso auf Englisch. Erschienen 2021.
„Kunst ist eine Religion. Die einen glauben dran und die andern nicht.“
Zwei Freunde und ein sehr erfolgreicher Künstler, der nicht genannt werden will, bilden eines der vielleicht seltsamsten Teams in der Geschichte der Sachbuchliteratur. Drei schräge Vögel aus der Kunstwelt (so bezeichnen sie sich selbst), die ihre Erfahrungen zu einem Buch zusammentrugen.
„Das erste und weltweit einzige Buch, das Künstler*innen umfassend
informiert und begleitet“
Und zwar vom Studium bis zum (vielleicht tragischen?) Künstlertod.
Bevor wir uns in einem umspannenden Bogen durch die Inhalte des Buches auf den Boden der Realität holen lassen, beginnen wir mit einer frohen Botschaft, denn: „Im Unterschied zu den meisten anderen Berufen und Karrieren, kann der Künstler, wenn er denn will, geistig und körperlich noch fit ist, bis ins hohe Alter oder bis zu seinem Tod arbeiten und tut das auch regelmäßig. Künstler zu sein, ist meist eine lebenslange Berufung.“
So steht es dort gegen Ende geschrieben, nachdem in die letzte Rubrik, „12. Der Künstlertod“ geleitet wurde.
In dieser wird allerdings unverblümt erklärt, dass die Chance, als Künstler* nach seinem Tod entdeckt zu werden, praktisch bei null liegt, da heute ein Überfluss an Künstlern* herrscht. Wer zu seinen Lebzeiten noch nicht bekannt ist und/oder kein riesiges Lager an hochwertigen Arbeiten hat, verschwindet einfach sang- und klanglos. Doch auch ein Lager allein reicht nicht, „deine Werke müssen im Kunstkanon zu verorten sein und gezielt in die Hände einer umtriebigen Stiftung oder eines Nachlassverwalters gehen…“
Unser Beitrag fängt etwas unkonventionell mit dem Ende des Buches an. Vielleicht, um den „schrägen Vögeln aus der Kunstwelt“ und ihrer ungeschminkten Herangehensweise ein wenig gerecht zu werden.
Gehen wir aber zurück an den Anfang des Werkes, warnen auch hier die Autoren gleich ganz offen: „Das Buch wird anstrengend, es wird dich nicht unbedingt glücklich machen, weil es nichts beschönigt. Das Buch soll dich auch nicht motivieren, sondern es soll dich auf deinem eigenen Weg begleiten und dich darauf aufmerksam machen, dass du vielleicht ein idealisiertes oder wenig differenziertes Bild der Kunstwelt hast. Die Kunstwelt ist ein komplexes System, aber kein Buch mit sieben Siegeln, wie einige vermuten oder behaupten. Es müssen also weniger Geheimnisse gelüftet, als vielmehr die scheinbar willkürlichen Vorgänge sowie Zusammenhänge im Kunstsystem aufgezeigt werden. Und nicht zuletzt gibt es viele verschiedene Wege, wie man ein erfolgreicher Künstler werden kann und mindestens so viele verschiedene Definitionen von erfolgreich [… ] Und vergiss nicht: erfolgreich ist nicht gleich glücklich.“
Es wird Klartext gesprochen. Nicht nur im Vorwort.
„Alles Wissen für eine erfolgreiche Karriere als Künstler*in“
Aber keine Sorge, denn „dieses Buch gibt dir das nötige Wissen in die Hand, um im Dschungel der Kunstwelt erfolgreich zu sein. Dort, wo es dir für deine persönliche Situation unvollständig erscheint, sollte es deinen Verstand geschärft und trainiert haben, um das fehlende Wissen selbst zu gewinnen und zu ergänzen.
Tatsache ist, dass statistisch gesehen nur ein einstelliger Prozentsatz von Abgängern der Kunsthochschulen später den Lebensunterhalt vollumfänglich als Künstler verdient. Hoffentlich wird dieses Buch dazu beitragen, dass es in Zukunft vielleicht ein paar Prozent mehr werden. Und wenn nicht, dann wird es wenigstens einige Künstler vor dem sinnlosen und planlosen Herumirren im Dschungel der Kunstwelt bewahren.“
Was heißt für dich Erfolg? Wie hoch ist der Preis dafür? Wie groß sind deine Chancen?
„Alles für die Kunst“ zielt schwerpunktmäßig auf den zukünftigen international erfolgreichen Künstler* ab. Und auf diejenigen, die sich für ein Kunststudium interessieren oder erfahren wollen, was auf dem Kunstmarkt los ist. Oder ganz einfach wissen möchten, wie man als Künstler* erfolgreich wird.
Aus den Erfahrungen eines weltbekannten Künstlers gewährt dieses Buch aus erster Hand einen tiefen Einblick in die Kunstwelt und zeigt, wie Künstler* ihre Kunst und Karriere professionell angehen müssen und dadurch erfolgreich werden können.
Wenn in diesem Buch von Kunst gesprochen wird, dann ist Bildende Kunst wie Malerei, Bildhauerei, Performance etc. gemeint. Volkskunst, Musik, Tanz, Oper usw. werden hier nicht behandelt.
Ein Buch in zwei Sprachfassungen
Eine Besonderheit: Dieses Buch existiert in einer maskulinen und einer femininen Sprachfassung. Der Inhalt ist identisch. Spricht aber jeweils alle an. Mit „Künstler“ sind auch die Künstlerinnen angesprochen. Und umgekehrt. Und natürlich auch all diejenigen, die sich von der gegenwärtigen deutschen Sprache nicht erfasst fühlen.
Das ist laut der Autoren keineswegs ironisch oder gar zynisch gemeint. Sie haben zwei Sprachfassungen gewählt, weil sie sich wünschen, dass die deutsche Sprache in Zukunft reformiert wird. Es liegt ihnen fern, mit ihrem Buch neben dem Kunstsystem auch das Genderproblem der Sprache zu analysieren oder gar aufzumischen. Dennoch möchten sie darauf hinweisen, dass es diese Problematik ernst zu nehmen gilt. Ihr gewählter Ansatz steht für sie ganz klar in der Tradition der politischen Kunst. Sie löst die Probleme nicht, aber sie weist auf sie hin. Und wie bei Kunstwerken üblich, ist es am Ende Geschmackssache, ob es gefällt oder nicht.
(Anmerkung der Redaktion: In unserem Bericht bleiben wir bei unserer altbewährten kmkb-Genderform, in dem Fall z.B. Künstler*. Damit sind ebenfalls alle gemeint. Wenn wir aus dem Buch zitieren, übernehmen wir die Sprache aus dem Buch. Uns lag die Version mit der männlichen Sprachfassung vor).
Einblick in die Themen und Rubriken
Gesprochen wird über:
Studium, künstlerische Entwicklung, Atelier, Ausstellen, Verkaufen, Selbstvermarktung, Galerie finden, Steuern, Krisen, Kinder, Standortchancen, Hobby oder Beruf & vieles mehr.
In Rubriken, die an der Basis beginnen (Kunst, Künstler, Erfolg),
über das System, um Mechanismen im Kunstsystem zu verstehen (Akteure und Begriffe, unterschiedliche Ligen der Kunstwelt, weitere Einflüsse…).
Das Kapitel soll den Blick schärfen, um in Zukunft selbstständig neue und andere Mechanismen ausfindig zu machen, bis weiter zur…
Kunst im Realitätscheck (Kunst ist Luxus, Kunst ist elitär, Kunst zieht Spekulanten an…)
Wird uns das wahre Bild von Kunst vermittelt? Ist ihre Auffassung reines Wunschdenken und fernab der Realität? Der Realitätscheck soll eine Idee geben, was Kunst heute ist, bzw., wie sie außerhalb der üblichen Definitionen in der Gesellschaft effektiv wahrgenommen wird und welchen Einfluss sie auf diese ausübt.
Dann – Das Künstlerleben (Grundvoraussetzungen, dein Mikrokosmos, Karriereplanung, Standortwahl, Studium, Partner und Kinder, Selbstverantwortung, der „freie Künstler?“, die positive Kraft der Kunst…)
Als Künstler ist man das freieste Mitglied in der ganzen Kunstwertschöpfungskette. Dafür ist es wahrscheinlich auch die schwierigste Aufgabe. Er muss sich ständig selbst motivieren und ist derjenige, welcher am meisten selbst erarbeiten muss. Er muss erschaffen.
Und das Auftreten als Künstler (Künstlerpersönlichkeit, Pflege deiner Marke, allgemeine Sozialverträglichkeit, Umgang mit anderen Künstlern…)
Die Kunstwelt ist in gewissem Maße eine Bühne. Dort hat der Künstler einen Auftritt, es wird erwartet, dass er eine Rolle spielt und erfüllt. In der heutigen Zeit sind Künstler und ihre Kunstwerke in der öffentlichen Wahrnehmung symbolisch verbunden. Als Künstler soll man ein einprägsamer Charakter sein. Oder er legt sich ein Alter Ego zu, unter dem er sich in der Öffentlichkeit zeigt.
Nicht zuletzt sollte er auf eine allgemeine Sozialverträglichkeit achten.
„Wer bist du und wie wirst du wahrgenommen?“
Natürlich geht es auch um Deine Kunst (ein Verständnis für Kunst entwickeln, dein Atelier, dein Arbeitsprozess, Aspekte deiner Kunst, Umgang mit Kritik und ihr Einfluss, Entwicklung, Dokumentieren / Werkliste führen, Kollektive / Gruppen von Künstlern und Kooperationen…)
War es im vergangenen Jahrhundert einfacher gewesen, Künstler zu sein? Gerne hat die junge Künstlergeneration damals das Alte über den Haufen geworfen oder Grenzen gesprengt und so neues, noch nie dagewesenes geschaffen. Tatsächlich sind viele Formen und Techniken erprobt worden, ohne dass sich eine verbindliche Formsprache durchgesetzt hätte. Das heißt, formal gesehen wurde wahrscheinlich das ganze Feld abgesteckt.
Formal gesehen gibt es immer noch Nischen und Nuancen, die ein Künstler als eigenständige und authentische Kunst herausarbeiten kann, aber vermehrt grenzt sich neue Kunst über Inhalte von bisheriger Kunst ab. Hier ist das Feld noch sehr frei.
Genauso wichtig – Die Zehn Gebote. Was der Künstler unbedingt befolgen soll. Ein kurzer Vorgeschmack:
„Du bisst ein Sklave deiner Kunst“. Wenn Du ein erfolgreicher Künstler werden willst, dann musst du deine persönlichen Bedürfnisse hinter die deiner Kunst stellen. Die Kunst geht immer vor. In jedem Fall und praktisch ohne Ausnahme. […] Du musst dich den Regeln der Kunst unterordnen. Du musst ein Streber sein. Du brauchst eine ungeheure Selbstdisziplin […] All deine Energie gehört in deine Kunst. Bewege dich fast ausschließlich im Kunstfeld. „Du musst Kunst atmen, essen, dich mit ihr einreiben […] denke groß…pack dein Ego weg […] reflektiere dich regelmäßig selbst…
Und es gibt sogar noch ein elftes Gebot. Das geben wir hier allerdings noch nicht preis.
Dafür aber einen ersten Einblick in die Rubrik Faktoren und Strategien zum Erfolg (Faktoren, Strategien…)
„Was einen erfolgreichen Künstler von einem gescheiterten Künstler unterscheidet, ist der Durchhaltewille.“
Eine Künstlerkarriere ist weder ausschließlich vom Kunstschaffen abhängig, noch entspringt sie dem Zufallsprinzip. Wovon der Erfolg abhängt, was ihn für den Künstler in greifbare Nähe rückt, soll mit diesem Kapitel verständlich und nahe am Leben erklärt werden. Folgend werden alle Faktoren genannt, die den Erfolg eines Künstlers maßgeblich beeinflussen…
Praxiswissen: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser und bei Geld hört die Freundschaft auf.“
Hier werden einige praktische Fragen, die im Künstleralltag auftauchen, beantwortet werden. Z.B. Ausstellen, Verkaufen, mit einer Galerie arbeiten, die eigene Kunst sammelbar machen, andere Wege, als Künstler Geld zu verdienen, Lebenslaufpflege und Bibliografie, Selbstvermarktung…
Umgang mit Erfolg und Misserfolg
„Am Anfang bist du der unbekannte kleine Künstler, der auf die Gunst der anderen Akteure des Kunstsystems angewiesen ist. Erfolg und Misserfolg liegen sehr nahe beieinander und können sich in sehr kurzen Abständen miteinander abwechseln. […] Lass dich also von Rückschlägen nicht demotivieren, doch nimm sie ernst. Aus deinen Misserfolgen, aber auch aus deinen Erfolgen kannst du Rückschlüsse über deine Kunst, deine Künstlerpersönlichkeit, deine Person, aber auch über das Kunstsystem selbst herleiten. […] Nichts passiert einfach so, es gibt für alles eine Erklärung.“
Plan B oder Exit? „Ein Freund von mir sagte einmal: Der einzige Grund, warum ich immer noch Kunst mache, ist, weil es kein Zurück ins normale Leben gibt.“
Ein erfolgreicher Künstler zu werden, ist eine richtig große Herausforderung. Aber eine vermutlich noch viel größere Herausforderung ist, zu akzeptieren, dass man es nicht schafft, ein erfolgreicher Künstler zu werden und aufgibt, danach zu streben, ohne in Verbitterung und Ablehnung der Kunstwelt zu enden.
(Quelle: Buch „Alles für die Kunst“)
Die Autoren
Timon R. Böse
Böse ist Jahrgang 1980, wuchs in Berlin auf und begann schon früh, seine ersten Geschichten zu skizzieren. Nach einem kurzen Abstecher in die Indologie studierte er Geschichte und Kunstgeschichte in Berlin und Genf. Als Marketingchef und Ausstellungskurator wurde er gleich nach seinem Abschluss 2006 in der Kunstszene Berlins aktiv und startete in einem der größten Ausstellungshäuser der Stadt. Während er tagsüber viele Projekte mit illustren Persönlichkeiten und Partnern betreute, unter anderem aus Australien, Simbabwe, Israel und Nordkorea, tauchte er nachts in die Welt versoffener Künstler in Berliner Absturzbars ab. Böse veröffentlicht verschiedenartige Bücher, arbeitet aber hauptberuflich nach wie vor in der internationalen und überaus surrealen Kunstszene Berlins. Mit seiner heruntergewirtschafteten Heimatstadt verbindet ihn eine innige Hassliebe und er macht sie zum Schauplatz vieler seiner Bücher.
Tizian Baldinger
Tizian Baldinger ist mehr als nur ein Schweizer Künstler, er ist auch Denker und Entrepreneur.
Er ist um den halben Globus gereist und hat dabei nicht nur Erfahrungen in der Kunstwelt gesammelt, sondern als stiller Beobachter auch immer versucht, sich sein eigenes Bild von der Welt zu machen. Längere Zeit hat er in Los Angeles und Berlin verbracht; in Hamburg und in Hangzhou (China) hat er ein Kunststudium absolviert und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg abgeschlossen.
Durch seine vielfältigen Interessengebiete, aber auch durch seine erstklassige Ausbildung in Informatik, Ökonomie und Marketing, versucht er als universaler und interdisziplinärer Denker die Welt zu verstehen. Sowohl in seinen Werken, als auch in seinen Texten verarbeitet er seine Gedanken und vermag es, Zusammenhänge aufzuzeigen, denen bisher wenig Beachtung geschenkt wurde.
(Quelle: Amazon)
Noch ein Hinweis zur Person des Co-Autors Tizian Baldinger: Durch die im Buch beschriebenen Strategien konnte seine Partnerin, die chinesische Künstlerin Xiyao Wang, erfolgreich bei den international bedeutenden Galerien Perrotin (Peking) unterkommen. Herr Baldinger betreut weiterhin ihre internationale Karriere:
Erfolgsstory: Xiyao Wang
„Ich kenne einen der Autoren schon sehr lange. Daher hatte ich das Glück, schon seit einigen Jahren von diesem Wissen zu profitieren. Ich kann bestätigen, dass alles, was in diesem Buch steht, zu 100 % funktioniert!“
„Ich hatte mit nichts angefangen und heute bin ich eine erfolgreiche und eigenständige Künstlerin, die von ihrer Kunst leben kann.“
(Xiyao Wang wird heute von einer Top 10 und mehreren Top 30 Galerien weltweit vertreten)
„Natürlich ist Erfolg keine Zauberei, er ist das Resultat von harter Arbeit. Doch es lohnt sich, Wissen von anderen anzueignen, einen klaren Plan zu machen und dann mit eisernem Willen langsam aber stetig voranzugehen!“
(Quelle: www.allesfuerdiekunst.com)
Wir von kmkb – Netzwerk & Beratung können dieses Buch nur empfehlen.
Auch noch wissenswert
Das Buch ist klar strukturiert und einfach verständlich.
176 Seiten, von Profis für Profis.
Von der Erstausgabe sind über 1600 Exemplare aller Versionen verbreitet worden, der „designshop bauhaus dessau“, der Museumsladen der Moritzburg in Halle, der Shop Populaire im PalaisPopulaire in Berlin sowie die Shops des Museums der Moderne in Salzburg und der Kunsthalle Krems verkaufen es.
Weitere Informationen zum Buch und zum Erwerb unter: www.allesfuerdiekunst.com