kmkb - Spachtelmasse genderungerecht - Eine Satire zum Gendern bzw zu gendersensibler Sprache

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Gendergerechte Sprache erreicht ein neues Level

09/11/2022

Das Bündnis „Alternativer Duden Deutschlands“ (ADD) rettet unsere Sprache vor dem Untergang

dkmkbdpa 2022

Zur Historie: Das Thema ist nicht neu. Schon seit Ende der 1970er-Jahre wird im deutschen Sprachraum über gendergerechte Sprache diskutiert und die Abschaffung des generischen Maskulinums gefordert. (Anmerkung der Redaktion: Das generische Maskulinum ist eine Personen- oder Berufsbezeichnung in der grammatisch männlichen Form. Generisch bedeutet, das Wort soll als allgemeingültiger Oberbegriff dienen: Eine Personengruppe, die sich aus allen Geschlechtern zusammensetzt, wird männlich bezeichnet).

Aufgerollt wurde die Gender-Debatte von Feministinnen, die im generischen Maskulinum eine Demonstration und Widerspiegelung männlicher Vorherrschaft sahen. Das generische Maskulinum mache Frauen, nicht-binäre, diverse oder transsexuelle Personen sprachlich unsichtbar, sei diskriminierend und sollte durch Alternativen wie verwendete Doppelnennung, das „Binnen-I“, den Doppelpunkt, den Unterstrich („Gender-Gap“), den Gender-Stern oder das generische Femininum ersetzt werden. Es gehe damit auch um Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

Seit Mitte der 2010er-Jahre geriet das generische Maskulinum weiter unter Druck. Seitdem nehmen die sprachliche Abwendung vom generischen Maskulinum und die Verwendung alternativer Schreibweisen in allen Bereichen unaufhaltsam zu. In Gesellschaft, Politik und Wirtschaft (Quelle: Monitor – Gesellschaftlicher Zusammenhalt; Konrad Adenauer Stiftung).

Damit drohen aber auch Uneinheitlichkeit und Unübersichtlichkeit. Immer öfter wird Kritik an einzelnen Alternativformen geäußert. Gleichzeitig werden die Rufe nach einer Beibehaltung des generischen Maskulinums lauter. Oft ist sogar von einem „Verfall der Sprache“ die Rede.

Das Bündnis ADD macht ernst

Während vielerorts weiter diskutiert wird, haben nun Gendergegner aus der radikalen Ecke heraus Nägel mit Köpfen gemacht.

„Bevor es zum endgültigen Untergang unserer deutschen Sprache, wie auch zu einem gesamt-gesellschaftlichen und identitätsverunsichernden Chaos kommt, haben wir den Beschluss gefasst, einen kompromisslosen Weg einzuschlagen“, erklärte der Sprachführer des Bündnisses „Alternativer Duden Deutschlands“. „Diesen Weg werden wir notfalls auch allein gehen. Er soll als eine absolute Abspaltung von allen sprach-querulierenden Kompromisslösungen zu sehen sein.“

Ihr Beschluss sieht vor, alles, was auch nur annährend an „(I)innen“, als verweichlichter Versuch, das generische Maskulinum zu schwächen, erinnert, aus ihrem Sprachschatz zu streichen.

„Wir wollten ganz schnell damit beg“, so der dritte Vorsitzende des ADD: „Die anderen sp doch.

Wir haben es geschafft, b weniger Tage unser neues Konzept festzumachen. Ein völlig unkomplizierter Sprachgebrauch. Man kann dadurch nur gew. Nicht nur Zeit. Wir müssen uns auf das Wesentliche bes. Wir gehen sogar so weit, jahrhundertealte literarische Werke umzuschreiben: Ein Beispiel: Er stand auf seines Dachen Z. Er blickte mit vergnügten S, auf das beherrschte Samos hin…. Genial.“

Kein Halt vor den sensiblen Bereichen der Gesellschaft und Kultur

Die selbsternannten Radikalen wollen so schnell wie möglich auch in die sensiblen Bereiche der Kultur und Gesellschaft vordringen. In Baumärkten soll es kein „Zement innen“ mehr geben. Kein „Kratzputz innen“, keine „Spachtelmasse innen“, keine Innenfarbe, keine Innentüren mehr im Angebot. Nur noch Türen. Der Begriff Tür schließe ja alle gängigen Türen mit ein.

Innenraumgestaltung wird generisch zur Raumgestaltung. Raum bezeichne sowieso einen geschlossenen Bereich. Das müsse man nicht gesondert hervorheben.

Innenarchitekt:innen werden kompromisslos den „Architekten“ angegliedert. Wir sehen einfach das Ganze. Das Außen schließt das andere Dings doch automatisch mit ein.

Selbst vor der Fahrzeugbaubranche wird kein Halt gemacht. Fahrzeuginnenraumgestalter:innen fallen sprachlich weg. Ein Auto sei als Gesamtwerk zu sehen. Mit verschwimmenden Grenzen.

Apropos Grenzen: im Alternativen Duden und -Sprachgebrauch werden auch die Binnengrenzen wegfallen. Keine Binnenseen mehr und gleichzeitig das sprachliche Aus für die Binnenschifffahrt. Bei der Gelegenheit soll das dritte „f“ in Wörtern wie Binnenschifffahrt auch gleich noch gestrichen werden. Allerdings nur bei Wörtern, die das Dreifach-f und „(I)innen“ in sich vereinen.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser muss um ihre linguistische Daseinsberechtigung bangen. Genau wie alle Innendienstmitarbeiter:innen, Innenstürmer:innen oder Ärzte:innen für Inneres.

Ganze Innenbezirke sollen in Wort und Schrift zu Außenbezirken werden.

Was wird aus der Innenstadt, dem Innenleben, den Innenhöfen, dem Innenfutter oder dem Innenohr? Allein der Gedanke daran bringt die Innentemperatur vieler Menschen um 1,5 Grad Celsius zum Steigen.

Einzig in der Münchener Frauenklinik kann zum Glück alles so bleiben wie bisher: dort steht neben der Tür zum Anmeldebereich schon immer in großen Lettern und in vorbildlich generischem Maskulinum geschrieben: „Alle Patienten bitte hier warten“.

Vielen Dank!

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